Schallschutz im Schlafzimmer

Egal ob jede Nacht oder nur an bestimmten Tagen der Woche, kaum etwas wirkt sich so negativ auf die Leistung aus wie Lärm bzw. kontinuierliche Störgeräusche. Wir zeigen euch daher wie ihr euer Schlafzimmer gegen Schall schützen könnt und so eure Leistungsfähigkeit erhöht.

Zunächst einmal sei gesagt, jedes Schallschutz Projekt ist ein Unikat. Das kommt daher, dass die baulichen Gegebenheiten seltenst übereinstimmen. Wir zeigen euch daher wie ihr an euer ganz individuelles Schallschutz Projekt herangehen könnt und so endlich in Ruhe schlafen könnt.

Bevor ihr mit dem Schallschutz beginnt

Der mitunter wichtigste Punkt, bei dem auch die meisten Fehler gemacht werden ist der Unterschied zwischen Schallschluckenden und Schallblockenden Materialien. Schallschluckende Materialien verhindern, dass der Schall im Raum wiederhallt helfen euch aber nicht, wenn aus dem Nachbarraum Schall zu euch herüberkommt. Schallblockende Materialien hingegen verhindern, dass ihr durch außerhalb eures Raumes befindlichen Lärm gestört werdet. Ihr solltet euch also schon bevor ihr einen einzigen Euro investiert im Klaren sein auf welches Ziel ihr hinarbeitet.

Dieser Artikel zielt darauf ab ein bestehendes Schlafzimmer mit zusätzlichem Schallschutz zu versehen, wenn ihr dabei seid einen neuen Raum zu bauen könnt ihr gleich Schallschutzwände stellen, passende Materialien findet ihr in unserer Top 10 Materialien Liste.

Schritt 1: Schließt alle Löcher

Selbst ein wenige Zentimeter großes Loch kann dazu führen, dass ihr das Gefühl habt es wäre gar kein Schallschutz vorhanden. Identifiziert also im ersten Schritt alle Löcher in eurem Schlafzimmer. Diese müssen nicht unbedingt sichtbar sein, es kann auch sein, dass Löcher vorhanden sind über die z.B. nur drüber Tapeziert wurde. In diesem Fall hilft abtasten, achtet aber darauf, dass ihr dabei saubere Hände habt. Diese Löcher gilt es zu verschließen, je nach Größe und dahinter befindlichem Material empfehlen sich unterschiedliche Materialien entsprechend eurer Wand. Im Zweifelsfall könnt ihr euch einfach mit Silikon aushelfen, seid aber in der Nähe von Elektroleitungen und Steckdosen vorsichtig und kontaktiert ggf. lieber einen Fachmann.

Über die in den Wänden befindlichen Löcher hinaus sind natürlich noch die immer vorhanden da, nämlich:

  • Lüftungsschlitze über der Tür
  • Nicht richtig schließende Fenster
  • Die Fenster an sich
  • Die Tür

Sollte es sich bei euren Fenstern um sehr alte Fenster bzw. Dichtungen handeln können auch diese ein tragender Pfeiler eures Lärmproblems sein, wenn es sich um eurer Eigentum handelt kontaktiert ihr am besten einen auf Fenster spezialisierten Bauelemente Betrieb aus eurer Gegend und stimmt mit diesem ab welches Vorgehen für euch auf eure aktuelle Situation bezogen gerade am sinnvollsten ist.

Wenn ihr zur Miete wohnt und ein Problem mit euren Dichtungen festgestellt habt könnt ihr euch überlegen ob ihr euren Vermieter kontaktiert oder das Problem in Eigenregie angeht. Der Kontakt zum Vermieter kann insofern unschön werden, als dass manche Vermieter nach Verbesserungen auch gleich die Miete erhöhen wollen. Daher kann es ratsam sein, erstmal selbst Maßnahmen zu ergreifen. Wie hoch das Risiko einer Mieterhöhung ist könnt ihr selbst am besten einschätzen da ihr euren Vermieter am besten kennt.

Wenn ihr erstmal selbst versuchen wollt eure „Dichtungssituation“ zu verbessern könnt ihr mit Dichtungsband, wie diesem hier auf Amazon* arbeiten. Dieses wird einfach in den bestehenden Rahmen eingeklebt und verbessert so eure Isolierung und damit euren Schallschutz.

Schritt 2: Schallschutz der Tür

Die Tür ist meistens eine der größten Problematiken, wenn es um den Schallschutz geht. Dennoch könnt ihr eure Tür mit Schallschutz versehen und so den Lärm aussperren. Wenn der Austausch eurer Tür eine Option ist, geht als erstes an sie heran und klopft dagegen, wenn sie massiv klingt ist alles in Ordnung und ihr könnt wie unten beschrieben fortfahren, wenn es aber hol klingt solltet ihr euch überlegen ob ihr die Tür gegen eine massive Variante austauscht, bevor ihr fortfahrt.

Der kostengünstigste und schnellste Weg, um eure Tür schalldicht zu machen, besteht darin einen kostengünstigen schalldichten Dichtungsstreifen, wie diesem hier bei Amazon*, unter die Tür zu montieren. Hierdurch könnt ihr mit wenig Geld und Einsatz den Schlitz zwischen Tür und Boden erheblich verkleinern. Falls ihr in einer Mietswohnung wohnen solltet und nichts an die Tür kleben wollt gibt es noch eine Variante zum aufstecken*. Achtet bei dieser aber darauf, dass sich daran nicht zu viel Dreck sammelt, speziell kleine Steinchen könnten Kratzer im Parkett oder Laminat hinterlassen.

Die dickste und beste Tür bringt euch nämlich nichts, wenn darunter ein cm großer Spalt ist durch den der Schall durch kann. An dieser Stelle solltet ihr testen wie ihr das Schallschutzverhalten eurer Tür jetzt empfindet. Wenn es euch noch nicht reicht könnt ihr noch mehr tun wie z.B. Schalldämmenden Schaumstoff* an der Tür anbringen.

Schritt 3: Verhindern von Körperschall

Wenn ihr nach den Schritten 1 & 2 immer noch Probleme mit Schall habt, prüft mal ob es sich tatsächlich um externen Schall handelt oder nicht ggf. Körperschall. Ein Beispiel für Körperschall wäre eine in einem Nebenraum im Schleudergang laufende Waschmaschine deren Vibrationen in euer Schlafzimmer übertragen werden. Hierbei gibt es zwei Ansätze. Das Lärm verursachende Gerät gehört euch, dann könnt ihr am Beispiel der Waschmaschine z.B. mit einer Antivibrationsmatte* arbeiten oder das Gerät gehört nicht euch bzw. ihr habt keine Möglichkeit die Vibrationen zu mindern. In dem Fall hilft eine zusätzliche Luftschicht an den Wänden eures Schlafzimmers. Im Grunde bedeutet das, dass ihr die Schichten eurer Wand voneinander trennt. Das geht am einfachsten indem ihr euch von einem Handwerker eine zweite Schicht Trockenbau einbauen lasst, der Platzverlust hierbei ist minimal aber die Ruhe dafür leider auch teuer erkauft.

In den meisten Fällen lohnt es sich daher mehr die Ursache für den Körperschall also z.B. die Waschmaschine mit Hilfe einer Antivibrationsmatte zu beheben als einen Raum komplett ausbauen zu lassen. Hilfreich kann es auch sein den Schallschutz in den Räumen aus denen die Geräusche kommen weiter zu verbessern. Lest dazu auch unsere Guides Schallschutz Küche und Schallschutz Waschküche.

Schritt 4: Echo im Raum verhindern

Der letzte Schritt den ihr unternehmen könnt um für Ruhe in eurem Schlafzimmer zu sorgen ist, das Echo im Raum zu verhindern. Zunächst solltet ihr beurteilen wie groß das Echo Problem in eurem Raum ist. Das geht relativ einfach indem ihr euch bei geschlossenen Fenstern und Türen in den Raum stellt und z.B. „Hallo“ ruft so laut ihr könnt. Hört euch hierbei das Echo an um raus zu finden wie groß euer Problem ist. Eine einfache Variante zur Beurteilung ist es das Prozedere in anderen Räumen zu wiederholen, so erhaltet ihr ein Gefühl dafür wie es sich im Vergleich verhält.

Falls ihr Handlungsbedarf „hört“ ist das verhindern des Echos relativ einfach. Wenn ihr glatte Oberflächen auf dem Boden habt, kann das Problem in den meisten Fällen bereits durch einen Teppich gelöst werden. Wenn eure Wände glatt sind können bereits normale Vorhänge einen entscheidenden Unterschied machen. Alterativ könnt ihr natürlich auch, wie in Tonstudios üblich, Schaumstoff an der Wand befestigen. Da dies den meisten Leuten aber nicht gefällt gibt es mit Hochleistungsschallabsorber „Brushed Pro“* eine optisch ansprechende Alternative.

Schritt 5: Schränke und Schubladen dämpfen

Zum Schallschutz zählt auch, ggf. auftretenden Lärm im Voraus zu verhindern. Wenn ihr in einer Lebensgemeinschaft oder Ehe lebt kann es vorkommen, dass ihr unterschiedliche Schlafrhythmen habt. In diesem Fall kann es vorkommen das der wache Partner den schlafenden durch nutzen von Schränken oder Schubladen versehentlich weckt. Das Problem könnt ihr relativ einfach lösen indem ihr Dämpfer, wie diese hier auf Amazon*, in euren Schränken und Anschlagdämpfer, wie diese hier auf Amazon*, in euren Schubladen installiert.

Tipp: Das Dämpfen von Schränken und Schubladen kann auch hilfreich sein, wenn die Kinder im Nebenzimmer immer alles zuknallen.

Schritt 6: Bett quietscht und knarrt

Ähnlich wie bei “Schränke und Schubladen dämpfen” geht es in diesem Schritt auch wieder darum auftretenden Lärm im Voraus zu verhindern. Wir zeigen euch wie ihr dafür sorgen könnt, dass euer Bett in Zukunft nicht mehr quietscht und knarrt.

Zuerst müsst ihr der Ursache der Geräusche auf den Grund gehen, das beste Vorgehen hierbei besteht darin zu zweit zu arbeiten, eine Person bewegt und rollt sich auf dem Bett herum während die andere unten und rundherum “hört” wo die Geräusche auftreten. Habt ihr die Geräusche identifiziert könnt ihr mit der Problemlösung beginnen. Sind Bretter am Lattenrost verrutscht oder beschädigt müssen diese korrigiert werden. Falls die Bretter immer wieder verrutschen hilft festschrauben. Sollte das Lattenrost selbst gebrochen sein müsst ihr es leider ersetzen. Falls ihr noch eine Federkern Matratze habt legt sie mal auf den Boden und prüft ob auch dort Geräusche aus der Matratze kommen. Wenn ja solltet ihr überlegen sie auszutauschen. Als nächstes solltet ihr euer Bettgestell genauer betrachten, ggf. haben sich Schrauben oder Klebestellen gelockert. Wenn das der Fall ist repariert die betroffenen Stellen. Es kann auch sein, dass euer Lattenrost auf eurem Bettgestell reibt und dadurch Geräusche entstehen, in dem Fall hilft es unter dem Lattenrost und an den Seiten Filzgleiter* anzubringen. Falls an einer oder mehreren Stellen Holz auf Holz reibt und es dadurch quietscht und knarrt könnt ihr die betroffenen Stellen mit Kerzenwachs abreiben, das Geräusch sollte dadurch verschwinden.

Fazit

Wenn ihr alle Schritte befolgt habt könnt ihr euch nun über ein ruhiges und gemütliches Schlafzimmer freuen. In dem ihr in Ruhe schlafen könnt.

Zusätzlich könnt ihr in euren häufig genutzten Schubladen geräuschdämpfende Matten wie diese hier auf Amazon* installieren. Hierdurch reduziert sich auch wieder der erzeugte Lärm da es weniger klappert, wenn die Schublade benutzt wird. Die Matten machen natürlich nur Sinn, wenn harte Materialien wie z.B. Schmuck oder Uhren in der Schublade aufbewahrt werden.